Die nachfolgend aufgeführten Kriterien kommen bei Belastungsuntersuchungen (z.B. Spiroergometrie oder Belastungs-EKG) zum Einsatz. Natürlich haben Sie bei Ihrem Training in häuslicher Umgebung nicht die Möglichkeit (bis vielleicht auf den Blutdruck) die angegebenen Parameter zu messen. Da das Atemmuskeltraining jedoch eine körperliche Belastung (wie z.B. Gehtraining oder Krafttraining) darstellt, ist es überlegenswert Ihre Belastbarkeit im Rahmen einer allgemeinen körperlichen Belastungsuntersuchung zu erheben und so Risiken zu minimieren. Dies gilt v.a. bei Aufnahme eines körperlichen Trainings in höherem Lebensalter, z.B. nach einer längeren Phase körperlicher Schonung oder bei Vorliegen eines höheren Schweregrades der COPD oder relevanter Begleiterkrankungen. Besprechen Sie Ihre individuelle Situation mit Ihrem Arzt.

Absolute Indikationen zum Abbruch der Belastung

  • Abfall des arteriellen Blutdrucks um >10 mm Hg unter den Ausgangswert mit Ischämiezeichen
  • Leichte bis schwere Angina-pectoris-Episode
  • Zunehmende zerebrale Symptomatik (Ataxie, Schwindel oder Präsynkope)
  • Zeichen verminderter Perfusion (Zyanose oder Blässe)
  • Technische Schwierigkeiten, die es unmöglich machen, das EKG oder den Blutdruck ausreichend auszuwerten
  • Der Wunsch des Trainierenden, die Belastung zu beenden
  • Anhaltende ventrikuläre Tachykardie
  • ST-Strecken-Hebung (von mind. 1,0 mm) in anderen Ableitungen als V1 oder aVR, ohne vorbestehende Q-Welle

Relative Indikationen zum Abbruch der Belastung

  • Abfall des systolischen Blutdrucks um ≥10 mm Hg ohne Ischämiezeichen
  • ST- oder QRS-Veränderungen wie horizontale oder deszendierende ST-Senkung (>2 mm) oder ausgeprägter Lagetypwechsel
  • Arrhythmien anderer Art als anhaltende ventrikuläre Tachykardien, einschließlich multifokaler ventrikulärer Extrasystolen, Triplets, supraventrikuläre Tachykardien, AV-Block 2. oder 3. Grades, Bradyarrhythmien
  • Erschöpfung, Atemnot, Giemen, Muskelkrämpfe, Claudicatio
  • Starke Zunahme der Symptome
  • Entwicklung eines Linksschenkelblocks oder einer intraventrikulären Leitungsstörung, die nicht von einer ventrikulären Tachykardie zu unterscheiden sind
  • Zunehmende Angina pectoris
  • Hypertensive Reaktion (systolischer Blutdruck >250 mm Hg und/oder diastolischer Blutdruck >115 mm Hg)

Die in der Tabelle und Aufzählung genannten Punkte dienen lediglich der Orientierung und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit!